Auf dem Gelände des ehemaligen Kernkraftwerkes Würgassen soll ein sogenanntes Bereitstellungslager für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll entstehen.
Ab 2027 soll der gesamte mittel- und schwachradioaktive Müll aus Deutschland, hier in Würgassen, in diesem Bereitstellungslager
gesammelt werden. Anschliessend soll er dann zum Schacht Konrad transportiert werden, der in 2027 in Betrieb genommen werden soll.
Die Betriebsdauer für das Würgasser Zwischenlager soll 30 Jahre, bis 2057, betragen.
Logistik Gutachten muss her
"Heute findet im Umweltausschusses des niedersächsischen Landtags die Anhörung der BGZ zum Thema Würgassen statt. Unser Vorstandsmitglied im Verein Atomfreies Dreiländereck e.V. Edith Götz hatte auch beim umweltpolitischen Sprecher der CDU Niedersachsen und Mitglied des niedersächsischen Umweltausschusses Martin Bäumer, der sich im Vorfeld bereits persönlich ein Bild in Würgassen gemacht hatte, für Unterstützung für ein bislang nicht vorhandenes Gutachten geworben, das die ungeheuren logistischen Ausmaße dieses Vorhabens unter die Lupe nehmen und unter anderem wissenschaftlich klären würde, ob die Behauptung der BGZ, nicht ohne ein LOK auszukommen, tragfähig ist.
In einer kürzlichen Online-Sitzung des Landesfachausschuss Umwelt, Energie, Bauen der CDU Niedersachsen, in der Gelegenheit bestand, auch die Ausschussmitglieder über das ZBL Würgassen zu informieren, wurde die Finanzierung eines solchen Gutachtens durch das Land Niedersachsen einhellig als hoch sinnvoll für Niedersachsen befürwortet."
Vor kurzem erhielt der Verein Atomfreies 3-Ländereck e.V. die Zusage, dass er zu den ersten Initiativen gehört, die eine projektbezogene Förderung von der Stiftung atomerbe erhalten, dafür bedanken wir uns sehr herzlich! (https://www.stiftung-atomerbe.de/). Die Entscheidung fiel dann, die Förderung besonders öffentlichkeitswirksam zu verwenden, und den Blick besonders auf den wichtigen Aspekt der Logistik und die mutmaßlichen Transportrouten zu lenken und diese damit ins Bewußtsein der betroffenen ortsansäßigen Bürgern der jeweiligen Ortschaften in der Region zu bringen.
"Würgassen wurde in einem fragwürdigen Auswahlverfahren zur Drehscheibe für den gesamten schwach- und mittelradioaktiven Atommüll Deutschlands bestimmt. Ein ungeeigneter Standort in einer der verkehrsmäßig am schlechtesten ausgebauten Regionen Deutschlands für ein Logistikprojekt mit derartigen Ausmaßen, zudem 132 km entfernt zum geplanten Einlagerungsort Schacht Konrad. Spötter sprechen sogar vom "größten Autobahnring Deutschlands" mit maximaler Entfernungen zu allen Autobahnanschlüssen über kurvige, schlecht ausgebaute Straßen, enge Brückenunterführungen durch zahlreiche Ortschaften direkt vorbei an den Häusern zigtausender Anwohner, so Heinrich Wenisch. "Vielen Betroffen sind wahrscheinlich die Ausmaße und die persönliche Betroffenheit noch gar nicht bewußt."
"Wir haben daraufhin für den Verein eine auffällige Plakatierung entworfen und als Plakate produzieren lassen, durch die wir entlang dieser mutmaßlichen Transportstrecken möchten wir daher den Focus der breiten Öffentlichkeit auch optisch einerseits auf die z.T. mangelhafte
Infrastruktur und zum anderen auf die immense Zahl an zusätzlichen Atomtransporten lenken, die 30 Jahre lang durch unsere Dörfer rollen
sollen, und die Region und Umwelt durch Millionen zusätzliche Transportkilometer belasten würden. Dadurch möchten wir auch weitere
Mitstreiter motivieren, sich am Widerstand gegen das geplante ZBL zu beteiligen", so Vorstandsmitglied Edith Götz.
Unterstützung der Standortabgeordneten sicher
22.12.2020
Dreiländereck. Atomfreies 3-Ländereck e.V. trifft Bundestagsabgeordnete zur politischen Bewertung des Gutachtens und zum Austausch über das mögliche weitere Vorgehen. Des weiteren wurde auch die Einschätzung zu juristischen Auswirkungen diskutiert. "Die Bürgerinitiative kann sich der Unterstützung ihrer Standortabgeordneten sicher sein," so die Christian Haase und Johannes Schraps.
Pressekonferenz "Atomfreies 3-Ländereck e.V."
17.12.2020/PM
Dreiländereck. Die Bürgerinitiative Atomfreies Dreiländereck e.V. hat im Juli 2020 RA de Witt und Prof. Runge mit einer Prüfung des Standortfindung-Prozesses für ein ZBL unter juristischen und planerischen Maßstäben beauftragt.
Die heute in der Pressekonferenz mit ihren Bürgermeistern vertretenen Gemeinden haben die Erstellung des Gutachtens finanziell unterstützt und – zusammen mit vielen Spenden – erst ermöglicht.
Dieses Gutachten, das ergebnisoffen in Auftrag gegeben wurde, hat gezeigt, dass bei der Planung des zentralen Bereitstellungslagers mit der Entscheidung, es am Standort Würgassen zu errichten, schwerwiegende und sogar rechtswidrige Fehler gemacht wurden.
Das betrifft die Standortauswahl und auch die Bewertung einzelner potenzieller Standorte. Darüber hinaus entspricht die Stellungnahme des Öko-Instituts, die als Begründung für die Standortentscheidung Würgassen herangezogen wird, weder den Anforderungen an Wissenschaftlichkeit, noch ist diese „Untersuchung“ unabhängig.
Teilnehmer:
Der Vorstand des Vereins: Edith Götz, Hubertus Hartmann, Prof. Dr. Dr. Martin Hörning, Wilhelm Holz, Heinrich Wenisch
Die Bürgermeister: Thorsten Bauer (Uslar); Marcus Dittrich (Bad Karlshafen); Hubertus Grimm (Beverungen), Martin Lange (Trendelburg) und Tino Wenkel (Boffzen)
Für den Kreis Höxter: Landrat Michael Stickeln
Die Gutachter: Rechtsanwalt Siegfried de Witt, Potsdam, und Prof. Dr. Karsten Runge, OECOS GmbH, Hamburg
Zum Video der Pressekonferenz von heute Vormittag: KLICK
Zwei wichtige Veranstaltungen!
Am Donnerstag, den 17.12.20, finden zwei wichtige Veranstaltungen statt, coronabedingt beide leider nur online: Um 10 treffen sich die Bürgermeister von Beverungen, Boffzen, Bad Karlshafen, Trendelburg und Uslar mitsamt dem Landrat aus Höxter zu einer virtuellen Konferenz mit uns, dem Vorstand des Vereins Atomfreies Dreiländereck e.V., und den beiden von uns beauftragten Gutachtern, Rechtsanwalt de Witt und Prof. Runge.
Für diesen ersten Schritt wurden von uns in umfangreicher Recherche die relevanten Informationen, Daten und Fakten aus öffentlich zugänglichen Dokumenten wie: Stellungnahmen der Entsorgungskommission, der BGZ, verschiedene Gutachten z.B. zur Bahnlogistik, Infrastruktur, sowie des Ökoinstituts, Verkehrsdaten, Raumordnungs- und Hochwasserpläne, Informationen zur Geologie, Kommunikation der Politik uvm. zusammengetragen, gesichtet und zusammengefaßt dem Gutachter zugearbeitet.
Insbesondere die schweren Mängel im Auswahlverfahren sowie die nicht plausible Standortfestlegung stehen dabei zunächst im Fokus.
Wir werden über die Bedeutung des Gutachtens und die nächsten Schritte beraten. Und anschließend, um 11 Uhr, werden die Ergebnisse des Gutachtens der Presse öffentlich vorgestellt. Und wir freuen uns, Euch dazu ebenfalls einladen zu können. Die Pressekonferenz wird auf unserem neu eingerichteten You-Tube-Kanal gestreamt:
> https://www.youtube.com/channel/UCywCr_57ALBTTcBiyb_lNgA/videos
Anschließend stehen wir Euch auf unserer Vereinsseite in Facebook gerne Rede und Antwort: https://www.facebook.com/Atomfreiesdreilaendereck.
"Die vorweihnachtliche Zeit der Besinnung bringt vielleicht auch bei der BGZ die Einsicht, dass es Zeit ist, vom Vorhaben, Würgassen zur Drehscheibe für den Atommüll ganz Deutschlands zu machen, abzulassen.
Wir wollen daher ab morgen jeden Tag einen guten Grund in Erinnerung rufen, der es lohnt, gegen das zentrale ZBL in Würgassen zu kämpfen und haben dafür auch einige Höhepunkte vorbereitet.
2 Wochen nach dessen Amtsantritt machte die Bürgerinitiative Atomfreies Dreiländereck e.V. ihren Antrittsbesuch beim neuen Landrat des Kreises Höxter, Michael Stickeln, um sich vorzustellen und in einem ersten Gespräch über das zentrale Bereitstellunglager, das in Würgassen errichtet werden soll, auszutauschen.
Bei dem Treffen, an dem auch der Beverunger Bürgermeister Hubertus Grimm teilnahm, gab der Vereinsvorstand eine Übersicht über die bisherigen Aktivitäten und Bemühungen auf den verschiedenen Ebenen und informierte auch über anliegende nächsten Schritte.
Landrat Stickeln und Bürgermeister Grimm bedankten sich bei der Initiative für deren Einsatz und die bisher geleistet Arbeit. Bürgerschaftliches Engagement, so Michael Stickeln, stelle eine wichtige Ergänzung zur Politik und Verwaltungstägigkeit dar, die oft auch auf Intiativen aus der Bürgerschaft angewiesen seien.
"Wir freuen uns, dass trotz des vollen Terminkalenders, den der Antritt eines solchen Amtes mit sich bringt, der Landrat gleich zu Beginn Zeit für unser Anliegen gefunden hat, und dieser Termin so schnell zustande gekommen ist", so die Vertreter des Vereins. "Wir sichern zu, die Arbeit im Sinne der ortsansäßigen Bürger über die Ländergrenzen hinweg bestmöglich fortzusetzen. Dazu freuen wir uns natürlich auch auf einen konstruktiven Austausch mit der neuen Verwaltungsspitze".
Auf dem Foto (Kreishaus Höxter) von links nach rechts: Hubertus Hartmann, Prof. Dr. Dr. Martin Hörning, Michael Stickeln, Edith Götz, Hubertus Grimm
Unser Aufruf, die Fördermitgliedschaft in ordentliche Mitgliedschaft umzuwandeln, stieß auf überwältigendes Interesse! Schon jetzt sind deutlich mehr als 200 Anträge eingetroffen, darunter auch zahlreiche neue Mitglieder. Ein herzlicher Dank an alle für die Unterstützung unserer Arbeit auch "hinter den Kulissen" und für die Unterstützung der gemeinsamen Ziele! 👉 Und an alle, die noch nicht Mitglied sind: hier gehts zum Download des Antrags: Ausfüllen, Mitglied werden und den "W"iderstand "W"ürgassen unterstützen!✌️☢️ Zum Antrag
Pressemitteilung
06.11.2020
"Stadtgespräch" des WDR aus der Beverunger Stadthalle zum atomaren Zwischenlager Würgassen
Beim gestrigen Stadtgespräch des WDR 5 in der Beverunger Stadthalle zum Thema Atommüllager Würgassen, an dem neben Bürgermeister Hubertus Grimm, Prof. Dr. Dr. Martin Hörning für unseren Verein Atomfreies Dreiländereck e.V. und der Bereichsleiter Logistikzentrum Konrad, Dr. Heinz-Walter Drotleff, teilnahmen, waren Jochen Stay von der Organisation .ausgestrahlt sowie Staatsskretär Jochen Flasbarth online zugeschaltet.
Da die Veranstaltung coronabedingt ohne Publikum stattfinden mußte, hatte der WDR sich als unkonventionelle Lösung eine Teilnahme interessierter Bürger aus dem Auto heraus auf dem Parkplatz direkt vor dem Eingang ausgedacht.
Weiterer Text und Fotos unter PRESSEMITTEILUNGEN
"Uns wurde die "Grüne Wiese" versprochen, nun sollen wir stattdessen das atomare Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll für ganz Deutschland bekommen und wir haben die Bedenken, dass es ein sehr langes Zwischenlager oder sogar ein Endlager wird".
Zum Beitrag des WDR (Lokalzeit OWL vom 30.10.2020) : https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-ostwestfalen-lippe/video-der-letzte-muell-aus-dem-atomlkraftwerk-wuergassen-wird-verpackt-100.html
Heute fand ein vorbereitendes Gespräch zur Podiumsdiskussion des WDR am 5.11. mit dem Verein Atomfreies Dreiländereck e.V. statt.
Dabei hatten wir bei einem Ortstermin Gelegenheit, das intransparente Auswahlverfahren, mangelhafte Scoringkriterien und weitere relevante Aspekte des Verfahrens sowie den aktuellen Stand zu erläutern.
Auf dem Gelände des ehemaligen Kernkraftwerkes Würgassen soll Deutschlands einziges Zwischenlager für schwach- bis mittelradioaktiven Müll entstehen. Dafür wird eine 300 mal 100 Meter große Halle direkt an der Weser gebaut. Hier soll Atommüll gesammelt und sortiert wer-den, damit das Endlager Schacht Konrad passgenau befüllt werden kann, erklärt die zuständige Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung. Menschen aus NRW, Hessen und Niedersachsen protestieren:
„Uns wurde eine grüne Wiese versprochen“ aber „wir werden der Atommülleimer für Deutschland“.Täglich sollen bis zu zehn Züge und 20 LKW den atomaren Abfall aus ganz Deutschland nach Höxter liefern und später ins Endlager bringen. „Deutschland hat den Atomausstieg entschieden, Kraftwerke müssen abgerissen, der Müll zwischengelagert werden. Dazu dient das Atommüll-Logistikzentrum in Würgassen“, so die Begründung der Behörden.
Eine Bürgerinitiative kämpft gegen den Standort. Warum ist der Standort alternativlos? Wie gefährlich sind die Anlage und die Transporte? Warum kann ein Logistikzentrum nicht direkt am Endlager gebaut werden? Wie ist zu verhindern, dass aus dem Zwischen- ein Endlager wird?
Darüber wollen die beiden Moderatoren Judith Schulte-Loh und Stefan Leiwen (Redaktion: Jörg Brücher und Elke Vieth) mit den Zuschauern und folgenden Gästen diskutieren:
-Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Umweltministerium des Bundes (zugeschaltet)
-Dr. Heinz-Walter Drotleff, BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung
-Hubertus Grimm, Bürgermeister der Stadt Beverungen
-Prof. Martin Hörning, Bürgerinitiative „Atomfreies 3-Ländereck e.V.“
-Jochen Stay, bundesweite Anti-Atom-Organisation „ausgestrahlt“ (zugeschaltet)
Einlass ist ab 19.30 Uhr (Eintritt frei). Zuschauer können sich mit Namen, Anschrift und Telefonnummer per E-Mail unter stadtgespraech@wdr.de anmelden. Das Stadtgespräch wird sicher unter den dann geltenden Hygieneregeln stattfinden.
Der Vorstand des Vereins Atomfreies 3-Ländereck e.V. möchte, nachdem sich die Wogen um den Rücktritt des 1. Vorsitzenden etwas geglättet haben, kurz zur aktuellen Situation Stellung nehmen.
Zuerst einmal: Der Vorstand ist beschlussfähig. Wir arbeiten wie bisher an dem Ziel, das Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktiven Abfall in Würgassen zu verhindern.
Die Diskussionen und Gespräche der letzten beiden Wochen, die teils auch öffentlich ohne unser Mitwirken geführt wurden, waren dabei allerdings nicht gerade hilfreich.
Zunächst einmal: Besonders in der Facebookgruppe wurden Beiträge gepostet, die nicht mehr sachorientiert sondern teils persönlich und personenzentriert waren. Da der amtierende Vorstand keine
Administratorenrechte in der bisherigen Facebookgruppe und auch nicht auf der Facebookseite des Vereins hat, haben wir uns entschlossen, beide Seiten nicht mehr als Vereinsseiten zu führen.
Es wird in Zukunft nur noch die neue Vereinsseite (https://www.facebook.com/Atomfreies-3-L%C3%A4ndereck-eV-DLE-102745871622789/
) geben, auf der wir unsere Mitteilungen posten. Die bisherige Vereinsgruppe wird vom ehemaligen 1. Vorsitzenden administriert und ist jetzt eine private Gruppe, genauso wie bereits eine andere
Gruppe auf Facebook, die sich gegen das Zwischenlager ausspricht.
An alle, die bislang einen Antrag auf Umwandlung der Fördermitgliedschaft in eine ordentliche Mitgliedschaft gestellt haben: allen Anträgen wird entsprochen. Wir hatten sowieso vor, alle
Fördermitglieder anzuschreiben und um Umwandlung in ordentliche Mitgliedschaft zu bitten. Wir werden das auch tun, sobald wir von den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern die Adresslisten des
Vereins erhalten und diese mit den bislang eingegangenen Anträgen abgeglichen haben. Erst, wenn alle restlichen Fördermitglieder angeschrieben wurden und die Möglichkeit erhalten haben, ihre
Mitgliedschaft umzuwandeln, werden wir über alle Anträge gesammelt entscheiden – und das rechtzeitig, um in der nächsten Mitgliederversammlung den Vorstand wählen zu können.
Wir werden dann – breit basisdemokratisch aufgestellt – eine öffentliche Mitgliederversammlung einberufen und auf dieser einen neuen Vorstand wählen.
Alle Informationen dazu werden auf FB auf unserer neuen Vereinsseite veröffentlicht. Bitte meldet Euch an, wenn ihr informiert sein wollt. Und damit wir endlich wieder unsere Arbeitskraft auf das
eigentliche Ziel statt auf Vereinsinterna und ausgeschiedene Vorstandsmitglieder richten können, bitten wir darum, auf öffentliche Diskussionen dieses Themas zu verzichten.
18.10.2020
Der Vorstand des Vereins Atomfreies 3-Ländereck e.V.
Dr. Thomas Fußgänger-May, Edith Götz, Hubertus Hartmann, Prof. Dr. Dr. Martin Hörning, Petra Sporbeck-Hörning, Heinrich Wenisch
Atomfreies 3-Ländereck e.V.
Postfach 1123
37675 Beverungen
www.atomfreies-dle.de
06.10.2020
Die BI Atomfreies 3-Ländereck hat sich unter dem Druck der Planungen, hier in Würgassen ein Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktiven Abfall zu erreichten, in kurzer Zeit gegründet. Ganz unterschiedliche Menschen hatten sich zusammengefunden, die das Interesse eint, dieses hier unsinnig platzierte Lager zu verhindern. Dass es dabei unter den Verantwortlichen auch manchmal zu Meinungsverschiedenheiten kommt, ist völlig normal. Sehr viele Entscheidungen mussten getroffen und viele Aktivitäten organisiert und koordiniert werden, und das Ganze unter Zeitdruck und teils erheblichem persönlichen Engangement. Dabei hat der ehemalige 1. Vorsitzende Dirk Wilhelm eine sicher wichtige Rolle innegehabt. Nun haben Herr Wilhelm und Frau Meyer sich dazu entschlossen, von einem Tag auf den anderen ihre Ämter niederzulegen. Dieser Rücktritt kam für den verbliebenen Vorstand ebenso überraschend wie für die meisten unserer Mitglieder. Wegen dienstlicher und privater Verpflichtungen der Vorstandsmitglieder war es schlicht unmöglich, sofort öffentlich zu reagieren.
Der Vorstand respektiert Herrn Wilhelms und Frau Meyers Entscheidung, hätte sich aber einen geordneten Wechsel gewünscht.
Jetzt geht es darum, den Blick wieder auf die Sache, die Verhinderung des Standortes Würgassen, zu richten. Herr Wilhelm hat als Sprecher die BI nach außen bislang stark repräsentiert, aber er ist nicht die Bürgerinitiative. Es geht auch ohne ihn weiter. Der Vorstand bittet daher darum, keine weiteren Personendiskussionen zu führen, die unnütz Kraft und Emotionen kosten. Die BI wird in Zukunft genauso intensiv wie bisher alles Notwendige tun, um die Verantwortlichen von der Standort-Fehlentscheidung der BGZ zu überzeugen. Das ist unser Ziel!
Dafür brauchen wir breite Unterstützung. Wir bitten daher all diejenigen, die sich aktiv beteiligen wollen, einen Aufnahmeantrag als ordentliches Mitglied zu stellen. Schnellstmöglich werden wir eine Mitgliederversammlung einberufen. Auf dieser Mitgliederversammlung steht die Neuwahl des Vorstands auf der Tagesordnung.
Dr. Thomas Fußgänger-May, Edith Götz, Hubertus Hartmann, Prof. Dr. Dr. Martin Hörning, Petra Sporbeck-Hörning, Heinrich Wenisch
Ca. 500 Menschen haben sich am 22.09.2020 auf den Weserwiesen in unmittelbaren Nähe zur Stadthalle in Beverungen eingefunden. Anlass war die „Informationsveranstaltung“ der BGZ an diesem Tag. Da eine Podiumsdiskussion unter Beteiligung der Bürgerinitiative zur vollumfänglichen und ausgewogenen Information der Menschen seitens der BGZ nicht gewünscht war, brachten die Gegner des Vorhabens ihren Unmut darüber, das Weserbergland zur zentralen Drehscheibe für den Atommüll aus ganz Deutschland zu machen, mit Sprechchören, Bannern und Schildern zum Ausdruck. In nahezu familiärer und friedlicher Atmosphäre zeigten die Teilnehmer#innen „Flagge“ und gaben dem Widerstand der Region ein weiteres Mal ein Gesicht.
Als Gastredner machten Bürgermeister Hubertus Grimm, Herr Matthias Goeken (MdL) und Tim Vollert (Fridays die Future) ihrem Ummut Luft und äußerten vielfach Kritik über das Vorhaben des BMU/der BGZ. Der 1. Vorsitzende und Sprecher des Vereins „Atomfreies 3-Ländereck e.V.“ bedankte sich für die deutlichen Worte der Gastredner und informierte die Anwesenden über aktuelle Ereignisse im Widerstand gegen das ZBL und zeigte Fakten zum Vorhaben auf, welche von der BGZ nicht benannt werden.
14.09.2020 / PM
Herstelle. Bei schönem Wetter und mit Blick auf das ehemalige Atomkraftwerk Würgassen haben sich der Vorstand des Vereins Atomfreies Dreiländereck e.V. mit den regionalen CDU-Bundes- und Landtagsabgeordneten auf der Burg Herstelle getroffen. Intensiv wurde über das weitere Vorgehen beim geplanten Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Würgassen diskutiert.
Einig waren sich alle darin, dass die von der BGZ angeführten Gründe für die
Standortauswahl Würgassen inhaltlich sehr fragwürdig sind. Matthias Goeken wies noch einmal auf die für Atommülltransporte dieses Ausmaßes ungeeignete Verkehrsinfrastruktur der Region hin. Christian Haase betonte, dass diese Thematik noch intensiver auf bundes- und landespolitischer Ebene diskutiert werden müsse. Beide Politiker betonten, sich auf Bundes- und Landesebene für eine Neubewertung der Standortfrage einzusetzen. Die Bürgerinitiative wiederum hat es sich als nächstes Ziel gesetzt, mittels eines Fachgutachtens die inhaltlich mangelhafte Begründung für Würgassen als vermeintlich geeigneten Standort nachzuweisen.
Bildunterschrift: BI-Vorstand und Abgeordnete gemeinsam auf der Terrasse der Burg Herstelle (v.r.n.l. Christian Haase MdB, Hubertus Hartmann, Matthias Goeken MdL, Edith Götz, Dirk Wilhem, Petra Sporbeck-Hörning, Heinrich Wenisch, Prof. Dr. Dr. Martin Hörning. Rechts neben der Hauswand im Hintergrund das ehemalige AKW Würgassen.
Voller Erfolg! Rund 250 Bürger aus dem Dreiländereck haben sich am Sonntag Nachmittag, bei strahlendem Sonnenschein aufgemacht, um gemeinsam mit einem Fahrradkorso gegen das geplante Zwischenlager zu demonstrieren. Mit dem Korso sollte der Weg des atomaren Mülls dargestellt werden, der zunächst aus ganz Deutschland nach Würgassen transportiert werden soll und dann von Würgassen aus zum Schacht Konrad.Auf dem Parkplatz am ehemaligen Reaktorgebäude wurden dann der mitgebrachte "Atommüll" abgeladen und neu verteilt wieder mitgenommen.
Sonntag, 6. September, 14 Uhr
Startpunkte: Bad Karlshafen, Rathaus oder Beverungen, ZOB
Das konzeptlose ZBL in Würgassen soll die Anzahl der Atom-Transporte quer durch Deutschland verdoppeln.
Unseren Portest dagegen wollen wir am kommenden Sonntag mit einem Atomtransport per Fahrrad zum Ausdruck bringen.
Gegen eine Spende von 2 € erhalten die Teilnehmer an einem der beiden Startpunkte (ZOB in Beverungen oder am Rathaus Bad Karlshafen) ein fertiges "Atompaket" (solange der Vorrat reicht!) - oder kommen gleich mit einem kreativen selbstgebauten "Gebinde" zu den Abfahrtpunkten.
Von den beiden Treffpunkten aus startet die Tour zum 1. Würgasser Atomtransport Richtung Parkplatz des ehem, AKW in Würgassen (bitte auch hier die Hygiene-Regeln beachten, 1,5 Meter Abstand halten, eine Maske muss nicht getragen werden, aber die Teilnehmer müssen sich in eine Liste eintragen).
Am AKW in Würgassen versammeln wir uns um ca. 15 Uhr vor dem 1. Sicherheitstor zum Abladen der Atompakete an unserem "Popup ZBL", bevor die Teilnehmer im Anschluss auf dem 2. Transport ihr Gebinde einem persönlichen "Endlager" zuführen.
Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr und Verantwortung. Bei regnerischem Wetter entfällt die Aktion.
Der Gemeinderat Lauenförde richtet eine Bürgerversammlung zum geplanten Bau des zentralen Bereitstellungslagers für schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Würgassen ein. Die Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) wird ihr Vorhaben der Öffentlichkeit vorstellen. Die Bürgerinitiative „Atomfreies 3-Ländereck e.V.“ wird ihrerseits die Einwände und Bedenken zum Vorhaben vortragen. Außerdem sind die Vertreter von Landes- und Bundesumweltministerium eingeladen. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 08. September 2020, 19:00 Uhr in der Lauenförder Turnhalle (Oberes Feld 5) statt.
Aufgrund der aktuellen Bestimmungen ist die Anzahl der Teilnehmer auf 80 Personen beschränkt. Eine verbindliche Anmeldung ist zwischen den 28.08. und 04.09. in der Außenstelle der Samtgemeinde Boffzen in der Hasenstr. 3 in Lauenförde erforderlich.
Am Freitag Nachmittag wurde nach einem Aufruf der Beverunger SPD, eine Menschenkette gebildet. Diese sollte die Dimension des geplanten Zwischenlagers für radioaktiven Müll in Würgassen veranschaulichen.
Die Kette ging von der Weserstrasse / Ecke Kesselstrasse bis hoch zum Bettenhaus Schübeler (ca. 125 Meter)und von dort bis zur ehemaligen Gaststätte "Haxen Rolli" (ca. 325 Meter).
Auch auf dem Wochenmarkt ging es ebenfalls um das geplante Zwischenlager. Die Bürgerinitiative atomfreies-3Ländereck informierte viele Bürger an ihrem Infostand , an dem auch die Grüne Jugend ihre selbstgebauten "Ws" gegen eine Spende verteilten.
Atomfreies 3-Ländereck e.V. vergibt Auftrag zur gutachterlichen Prüfung
20.08.2020 / PM
Würgassen. Die Bürgerinitiative „Atomfreies 3-Ländereck e.V.“ hat zwei unabhängige Gutachter beauftragt, die Standortwahl des zentralen Bereitstellungslagers für das Endlager Schacht Konrad nach objektiven wissenschaftlichen Kriterien zu überprüfen. Die Gutachter sind: Rechtsanwalt Siegfried de Witt, Fachanwalt für Verwaltungsrecht, Potsdam (www.dewitt-potsdam.de ) und Professor Dr. Karsten Runge (OECOS GmbH Hamburg, www.oecos.com).
Beide Gutachter beraten seit fünf Jahren erfolgreich das Landkreisbündnis „Hamelner Erklärung e.V.“ bei der Planung des Suedlinks. Rechtsanwalt de Witt hat für das Landkreisbündnis eine Vereinbarung mit Kali und Salz ausgehandelt und erreicht, dass auf die Oberweser-Pipeline verzichtet wird und Kali und Salz ab 2028 keine Prozess-Salzabwässer mehr in die Werra einleiten will. Den Landkreis Holzminden hat er bei der komplexen Planfeststellung B83 unterstützt. Er hat langjährige Erfahrung im Atom- und Planungsrecht.
Professor Dr. Karsten Runge betreibt seit über 20 Jahren ein Planungsbüro, welches sich schwerpunktmäßig mit Fragen der Regionalplanung sowie der Umweltverträglichkeit von Infrastrukturen der Energieversorgung befasst. Neben konkreten Planungsvorhaben ist er diesem Zusammenhang regelmäßig an Forschungs- und Entwicklungsvorhaben des Bundesumweltministeriums, des Umweltbundesamtes oder des Bundesamtes für Naturschutz beteiligt.
Das Gutachten zur Standortwahl des zentralen Bereitstellungslagers für das Endlager Schacht Konrad wird voraussichtlich im Herbst vorliegen und dann der Öffentlichkeit vorgestellt.
Eine große Informationsveranstaltung zum Thema „zentrales Bereitstellungslager für schwach- und mittelradioaktive Stoffe in Würgassen“ steht nach wie vor aus und ist derzeit aufgrund der Corona-Beschränkungen noch nicht in Sicht. Hier findet ihr adäquaten Ersatz: https://youtu.be/kIsYis0yCRw
Der Link führt zur Aufzeichnung der Info-Veranstaltung vom 14.08.2020 in Uslar, in der die hochrangigen Vertreter der BGZ und der Sprecher der BI „Atomfreies 3-Ländereck e.V.“ umfassend zum Thema informieren. Die Ausführungen verschaffen in ihrer Gesamtheit einen umfassenden Überblick über das, was hier in der Region geplant ist!
Mehr Informationen werden die Menschen in der Region von der BGZ sicherlich nicht bekommen. Der Vortrag der „Bauherren“ des geplanten ZBL entspricht den bisherigen Ausführungen in den Kreistags- und Ratssitzungen. Die BI legt einmal mehr die Schwächen des Standorts, der erfolgten Standortauswahl und weitere „unangenehme“ Fakten zum Vorhaben ZBL, sowie die drohenden Belastungen für die Region offen. Im Anschluss werden Fragen von Anwesenden und aus dem Chat heraus beantwortet, sowie Statements seitens der Bürgermeister von Uslar und Bodenfelde abgegeben.
Die Aufzeichnung steht allen Interessierten auf unserem YouTube-Kanal zur Verfügung. Teilen erwünscht!
ausgestrahlt und BI Atomfreies 3-Ländereck projizieren Statements an ehemaliges Reaktorgebäude / Zwischenlager sei „konzeptlos und intransparent“
In der Nacht zu Mittwoch haben die bundesweite Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt und die Bürgerinitiative Atomfreies 3-Ländereck e.V. mit einer Projektionsaktion gegen das geplante Atommüll-Zwischenlager in Würgassen protestiert. Auf dem Reaktorgebäude des ehemaligen AKW war zu lesen: „Kein Atommüll-Verschiebe-Bahnhof in Würgassen!“, „Konzeptlos, orientierungslos, intransparent. Atommüll-Lager stoppen!“ und „90% von Deutschlands Atommüll nach Würgassen? Nein Danke!“ Die riesige Projektion war auch von Lauenförde und Würgassen aus erkennbar. Weiter: Pressemitteilungen
Viele Teilnehmer am Autokorso!
NEU: Ausgabestellen für Info-Flyer, Aufkleber und Mitgliedsanträge in Uslar, Bodenfelde, Wesertal und Umgebung
An folgenden Stellen finden alle Interessierten die Ausgabestellen des gemeinnützigen Vereins „Atomfreies 3-Ländereck e.V.“ mit Informationsmaterial zum Thema ZBL, W-Aufklebern als Zeichen des Widerstands gegen das geplante Atommüll-Lager in Würgassen, Anträge zur Fördermitgliedschaft des Vereins zur Stärkung des Widerstands und Unterschriftenlisten zur Onlinepetition gegen das Vorhaben der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ). Alles Ausgabestellen finden sie HIER!
01.07.2020
Herstelle. Das Verfahren zur Standortfindung eines Zwischenlagers in Würgassen hat von Anfang an die dringend erforderliche Notwendigkeit vertan, Vertrauen in der Bevölkerung in diesen Prozess aufzubauen. Im Gegenteil: Vertrauen ist weiter zerstört worden. Ein Neuanfang wäre zwingend geboten.
Darüber waren sich der Vorstand des "Atomfreies 3-Ländereck e.V." und Prof. Dr. Klaus Töpfer beim Gespräch in den Räumen der Burg Herstelle einig. In einer kleinen Runde haben sich die Vertreter der Bürgerinitiative und der ehem. Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit getroffen, um sich zum Stand auszutauschen. Weiter unter Pressemitteilungen